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Eine Schiffsexkursion bringt uns auf dem Weg zur Kusokozki-Halbinsel
zunächst für eine Stunde auf eine kleine Insel, die früher
einmal ein Erdbeben heimgesucht hatte. Ein Steinwälzer und sein
Jungvogel (mittige Bilder) lässt sich sehr gut bei der Nahrungssuche
beobachten. Während die Workcamper nach einer ausgedehnten Wanderung
über die Kusokozki-Halbinsel wieder auf die Biostation zurückfahren,
verbleibt die Biologengruppe aus Rostock für 2 Nächte hier
in Zelten, um die vielseitige Natur der abgelegenen Halbinsel zu erkunden.
Das rechte Bild zeigt die Reste eines Weißwales.
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Eine Kreuzotter wird zum Fotomodell und zieht sich in
die Deckung zurück. Die Küste ist vielgestaltig und verlockt
an einigen Stellen zum Baden. Eine andere Waschgelegenheit gibt es ohnehin
nicht. Kilometerweit fehlen Spuren menschlicher Tätigkeit.
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Kilometerweit scheinen auch Tiere zu fehlen, kein Möwengeschrei
durchdringt die grandiose Weite der Landschaft. Einsamkeit pur. Endlich,
an einem sehr flachen Strand, erscheint bei Ebbe das Watt. Und auch
in einer anderen Bucht zeigt sich der Wattboden. Ob man die Abkürzung
durchs Watt nehmen kann? Zumindest muss doch hier Leben sein! Doch wo
sind die vielen Watvögel, die wir vom Nordseewatt kennen? Ein Austernfischer,
einige Regenpfeifer und Strandläufer lassen sich blicken, das ist
schon alles. Man findet die bekannten Häufchen der Wattwürmern
und - mit Glück - sogar plötzlich Bärenspuren (rechtes
Bild) neben den eigenen. Fast hätte es eine leibhaftige Begegnung
werden können, denn die Spuren sind nicht älter als die aktuelle
Ebbe. Die nächste Flut wird die Spuren wieder wegtragen. Sie gehören
einem noch nicht ausgewachsenen Braunbären. Er wird wiederkommen,
sagt der Bärenjäger, der den Sommer über hier siedelt.
Er kennt seine Wege, denn er beobachtet das Tier schon lange anhand
seiner Spuren. Er zeigt die Unterschiede von Vorder- und Hinterpranke.
Auf der Vorderpranke lastet die Hauptmasse, ihre Fährte weist deshalb
eine deutliche Vertiefung auf.
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Abdruck der Hinterpranke des Braunbären
im Watt |
Abdruck der Vorderpranke des Braunbären
im Watt |
Nun sind nicht alle Plätze so abgeschieden wie
der zuletzt besuchte. Wie sieht ein typisches Dorf am Weißen Meer
aus? Um das zu erfahren, unternehmen wir wieder eine Schiffsreise. Holzhäuser,
Weideland, Kartoffelanbau, Gemüsekulturen, Fischerboote. Beim Anblick
der Strommasten kommen uns Zweifel, denn die gibt es auch auf der Biostation.
Doch im Unterschied zur jener sind die Dörfer an das öffentliche
Stromnetz angeschlossen.
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Ein idyllisches Plätzchen zum Leben ist das hier
im Sommer. Wie mag es wohl im langen und harten Winter hier sein, wenn
man von den eigenen Vorräten leben muss und die meiste Zeit im
Haus verbringt? Das wird das Geheimnis dieser Menschen bleiben wie so
manches andere, was man nicht wirklich durchdringen kann, wenn man für
nur kurze Zeit in einer anderen Kultur lebt. Am 22.8. verlassen wir
frühmorgens die Weißmeerstation. Nicht alles haben wir geschafft.
Besonders bedauerlich ist, dass geeignete Holzpfeiler, welche die Doppelstockbetten
tragen sollten, nicht rechtzeitig geliefert worden sind. Ob sie nun
einen Tag oder eine Woche zu spät ankommen, spielt nun keine Rolle
mehr. Warten können wir nicht. Die Heimreise auf Umwegen ist gebucht.
Zunächst geht es noch weiter in den Norden auf die Halbinsel Kola.
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