Vietnam 25.02.-14.03.2009

 
Teil 1: Nordische Bergvölker

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Einige der von uns besuchten Bergvölker wie die Hmong, Thai, Zao und Muong leben noch weitgehend im Einklang mit ihren Traditionen.
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Zum Glück war es nicht unser Reisebus, der kopfüber im Straßengraben landete. Extremer Nebel hatte den Flugverkehr nach Dien Bien Phu lahmgelegt. Die alternative Zugfahrt nach Sapa war mangels Platzkarten auch nicht möglich. Deshalb wurde vom Reiseveranstalter ein Bus gechartert, welcher uns nahezu parallel der Bahnlinie östlich des Roten Flusses die 395 km von Hanoi zur Topas Eco-Lodge in Ban Ho bringen sollte. Die Abfahrt war 6 Uhr morgens. Abgesehen von der einstündigen Mittagspauseund einer halbstündigen Wartezeit wegen Brückenbau fuhr der einzige Fahrer bis 21 Uhr durch und stoppte an einer ungesichterten Bergrutschung, weil er im dichten Nebel wirklich nichts mehr sah. Ein entgegenkommender Motorradfahrer sagte, wir seien auf dem richtigen Weg. Nach wenigen Metern stoppte der Bus an der nächsten Gefahrenstelle. Wir Reisenden stiegen aus und versuchten, einen etwaigen Fahrweg neben steil abfallenden Hängen zu erkennen. Da uns dies nicht gelang, weigerten wir uns, wieder in den Bus einzusteigen. Der Reiseleiter rief in der Lodge an. Ein Motorrad wurde uns entgegengeschickt, leider musste es erst zur Tankstelle. So ging es erst um 21:55 weiter, 10 min später könnten wir unser Gepäck ausladen und mühsam zu Fuß verteilen. Die im bergigen Gelände verteilten Bungalows erreichten wir mit Taschenlampe. Unsere seit Stunden knurrenden Mägen wurden ab 22:50 Uhr mit reichhaltigem Essen vom Buffet zufriedengestellt. Erst am nächsten Morgen sahen wir, wo es uns hin verschlagen hatte und wir staunten nicht schlecht
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Dorfbesuche ermöglichten es uns, Vertreter von 4 verschiedenen Bergvölkern kennen zulernen: Blumen-Hmong in Lao Chai (nicht zu verwechseln mit der fast gleichnamigen Bahnstation Lao Cai), Weiße Zau in Tavan, Schwarze Hmong in Cat Cat und Rote Dao in Ta Phin. Viele Dorfbewohner sprechen sehr gut englisch und sprechen Besucher an, die sie fortan begleiten. Am Ende wollen alle Souveniers verkaufen. Da wir uns zuvor nett unterhalten hatten, kauften wir die traditionell bestickten Textilprodukte. Wir - die Touristen - sind Teil des Erwerbslebens der dörflichen Bevölkerung geworden.
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Je nach landschaftlichen Gegebenheiten dominieren entweder der Anbau von Reis, Mais oder Manjak. Letzterer braucht wenig Wasser und wird in den Bergen auch in der Trockenzeit angebaut. Einige Anbauflächen sind vom Bus aus an den Brandrodungen bis auf die letzte Bergkuppe erkennbar. Die Fortsetzung dieser Tradition durch das Hmong-Volk wird vom Staat gebilligt. Die gefällten Bäume werden als Baumaterial und Brennholz verwendet und die Stubben abgebrannt. Maisanbau ist an steilen Hängen ab Ende März üblich, erklärte uns der Reiseleiter. Unterwegs sahen auch Wiederaufforstungen der Bergkuppen mit Eukalyptus und Akazien, am Rande der Dörfer auch kleinere Bambushaine.
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Besonderer Blickfang in Dörfern waren Kinder. Die 3 unterm Schirm kommen gerade von der Schule. Wir waren dankbar für Eindrücke in das dörfliche Leben mit seinen Facetten, so auch die zweckmäßige und funktionstüchtige Wasserversorgung.
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Natürlich besuchten wir auch die Stadt Sapa, die seit Mitte der 1990er Jahre einen wahren touristischen Boom erlebt. Anziehungspunkt sind vor allem die Märkte.
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Zum Ende des Reisebausteins erreichten wir Lao Ca (nicht zu verwechseln mit dem besuchten Hmong-Dorf Lao Chai). Hier verläuft der Grenzfluss nach China. Wir erfahren, dass viele Grenz-Vietnamesen täglich in China Handel treiben und umgekehrt viele Chinesen in Vietnam. Ich hörte den von zu Hause bekannten Ruf des Flussuferläufers, bevor wir zum Bahnhof aufbrachen und unsere reservierten Plätze einnahmen. Unsere Ankunftszeit um 4 Uhr in Hanoi, wo der Zug endete, war für uns nicht optimal. Ich fragte, ob die Vietnamesen solche Frühaufsteher sind und erfuhr: Die Züge nach Hanoi und zurück fahren 3x nachts, tagsüber würden sie den Durchgangsverkehr auf wichtigen Hauptstraßen mit gesperrten Schranken allzu sehr behindern. Unser Zug war mit 19:30 Uhr Abfahrt eben der erste, gefolgt von denen, die 20.20 Uhr bzw. 21 Uhr abfahren.