Am Rande der Wüste Thar um Jodpur regnet es durchschnittlich
nur an 18 Tagen pro Jahr. Trotz der Lebensfeindlichkeit konnten sich
weit verstreut einige größere Ortschaften herausbilden, die
fast oasenhafte Züge tragen. Die Besiedlung ist Ergebnis der frühen
muslimischen Eroberungszüge, die in Afghanistan ihren Ausgang nahmen.
Die Ödnis, auch Marwar (Land des Todes) genannt, bot zwar einen
gewissen Schutz vor islamischen Raubzügen, keineswegs aber vor
den Bruderkriegen. Dominiert wird das Stadtbild durch das hoch auf einem
Felsgrat thronende Fort Meherangarh. Außer einem Fahrweg führt
auch ein kürzeren Fußweg von der Altstadt hinauf zum Fort.
Auf dem Wege dorthin fallen die vielen blau getünchten Wohnhäuser
auf, früher ein Zeichen für hier wohnende Brahmanen, heute
jedoch eine Modeerscheinung.
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