Teil 1: Sletten |
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Warum nach Sletten und warum gleich für 2 Wochen? Ich berichte hier über unsere zweite Reise nach Sletten. Für die erste Reise, Ende Juni 1996, hatten wir 1 Woche eingeplant, und das ist wahrhaftig zu wenig, um die Vielfalt der grandiosen Natur mit allen Sinnen aufzunehmen. Immerhin liegt Sletten liegt zwischen den etablierten Nationalparks Dovrefjell und Rondane und bietet kurze Anfahrtswege für ausgedehnte Erkundungen der Tier- und Pflanzenwelt. Was nicht wussten, erfuhren wir von unserem Wanderführer Hans, der übrigens sehr gut deutsch spricht: Auch direkt um Sletten herum wird 2003 ein Nationalpark namens "Dovre" in´s Leben gerufen. Das ist inzwischen geschehen. Hauptziel ist der Schutz wilder Rentierherden. Es sind dieselben Herden, die in Rondane und Dovrefjell weiden. Die ansässige Bevölkerung wurde und wird in die Planung und Unterhaltung einbezogen. So auch Hans und Anne Sletten, die unsere Gastgeber sind und dem gleichnamigen "Ort" ihren Namen zur Verfügung stellten. Sletten gehört zu N-2584 DALHOLEN, Tlf / Fax: (47) 62 49 31 08. |
Ein erster Aufstieg hinter dem Gehöft Sletten führte uns rasch auf die flechtenbewachsenen Höhen, zwischen denen Pilze markant hervortreten. |
Einen Führer brauchten wir hier auch nicht. Erinnerungen an 1996 werden aufgefrischt und Wanderkarten können bei Hans kostenlos ausgeliehen werden. |
Da läuft doch tatsächlich ein Lemming über die weitläufige Fjell-Landschaft! Wie klein er doch ist, offenbar ein Jungtier. |
Zum Fotografieren verfolgten wir ihn und sahen ihn durch ihn Zwergsträucher entlang huschen. Wir konnten der Versuchung nicht widerstehen, ihn zu fangen. |
Schnell lief der Nager nicht und war daher leicht zu ergreifen. Anja kannte aus ihrer früherer Arbeitsgemeinschaft "Kleintierpflege" viele Nagerarten, jedoch keine Lemminge. Aus der Korrespondenz mit Hans wussten wir, dass es Oktober 2001 in Sletten eine regelrechte Lemmingschwemme gab. Überall auf den Straßen lagen totgefahrene Tiere. Im Winter und im Frühling wurde es dann sehr ruhig um die Lemminge, und wir wagten kaum zu hoffen, eines dieser possierlichen Tiere in Aktion zu erleben. Und nun rannte ein putziger kleiner Lemming wie ein Goldhamster über Anjas Hände. Schließlich begann er sich auf ihrer Hand zu putzen. Nach dem Freilassen lief er nicht weg sondern putzte sich nun erst recht. Wir setzten ihn unter einen Strauch, damit er nicht vom Rauhfußbussard gesehen wird, seinem ärgsten Feind. Es blieb nicht der einzige Urlaubs-Lemming, und einige von ihnen erfüllten gerade ihre ökologische Funktion im Nahrungsnetz. Nicht nur Jungtiere sondern auch ausgewachsene Lemminge sahen wir als Beute im Rauhfussbussardhorst. |
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