Natürlich ist 1 Woche zu wenig, um die Vogelwelt zweier Länder zu erkunden. Der Reisetitel " Greifvögel in Nordmazedonien und Brutvögel am Kerkinisee" lenkt die Aufmerksamkeit bewusst auf die Schwerpunkte, aber gesehen haben wir viel mehr. Von 2 Unterkünften aus ließen sich ohne längere Fahrzeiten prägnante Eindrücke gewinnen. Die ersten 3 Nächte verbrachten wir im Hotel Popova Kula Winery nahe dem Vadar-Flusstal, 50 km nördlich der Griechisch-Nordmadzedonischen Grenze. |
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Unser Ankunftstag war vor allem ein Reisetag, doch in einer ersten Erkundungstour sahen wir Blaumerlen, Alpendohlen und Felsenschwalben in einer Schlucht. Schwarzstirn-, Rotkopf- und Maskenwürger am ersten Tag sowie der einzige Halbringschnäpper unserer Reise stimmten uns auf ein südosteuropäisches Artenspektrum ein. |
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In einem Bachtal beobachteten wir einen Blutspecht (linkes Bild), erkennbar am Fehlen einer beim Buntspecht vorhandenen schwarzen Verbindung zwischen Wangenstreif und Nacken. Dort fanden wir auch Bienenfresser, eine Art, der wir fortan täglich begegnen würden. Zwei ferne Blauracken machten Lust auf mehr. Der eigentliche Knüller des Reisebausteins Nordmazedonien war der Kaiseradler in Verbindung mit dem Artbetreuer, unserem örtlicher Guide. Dieser engagiert sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich für den Schutz dieser seltenen Art, wodurch wir als Gruppe aus erster Hand Einblick in die Erfolge und Probleme erhielten. Aus riesiger Entfernung durften wir einen brütenden Kaiseradler mittels Spektiv beobachten. Die Nestaufnahme ist mittels Phonescoping entstanden. Dabei wird ein Smartphone mit Hilfe eines geeigneten Adapters am Spektiv-Okular befestigt. Auf dem rechten Bild sehen wir den Kaiseradler im weitläufigen Nahrungsgebiet fliegen. |
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Eine der dankbarsten Singvögel war die häufig präsente Kappenammer mit ihrem wohlklingenden Gesang. Aus weiter Ferne sahen wir den Schmutzgeier bei der Brutablösung in der Felswand (Foto). Ein Höhepunkt war der abendliche Einflug der Rötelfalken in ihre Nester. Der Brutbestand im kleinen Dorf Marena (3. Bild) wird auf 120 Paare geschätzt. Die Einschlupflöcher in die Dächer werden auch von Dohlen genutzt, was die Einwohner weniger mögen und die Löcher zunehmend verschließen. |
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In der Normallandschaft der Mittelgebirge sangen viele Nachtigallen, immer wieder der Pirol und häufig der Blassspötter um nur einige zu nennen. Nach dem Olivenspötter suchte die Gruppe systematisch vergeblich, die Art war wohl noch nicht aus dem Winterquartier zurück. Beobachtungen von Ortolan und Sperbergrasmücke gelangen einmal am Wegesrand im Umland einer Schlucht, wo wir frühmorgens auf Geier am Futterplatz warteten (die insgesamt 11 Gänsegeier und 1 Schmutzgeier in riesiger Entfernung empfand ich als wenig, aber vielleicht war ich von der Extremadura verwöhnt). Mehrfach und doch immer wieder überraschend waren Begegnungen von Griechischen Landschildkröten. |