Es beeindruckten sowohl die kleinräumigen als auch die großräumigen
Strukturen, und nur der Blick auf die Uhr galt als Rechtfertigung
für den Rückweg, den wir auf halber Höhe fern vom Wasser
abkürzten und nach dem seltenen Mornellregenpfeifer Ausschau
hielten, der hier seinen Optimallebensraum vorfindet.
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In einer schneegefüllten Senke jenseits des anderen Flussufers
sahen wir, wie schon auf dem Hinweg, nochmals 10 Moschustiere, die
nichts anderes taten als die Kühle zu genießen.
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Glücklich und zugleich etwas wehleidig schaute ich auf die
Landschaft zurück, die ich nun verlassen musste.
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Wir hatten 37 Moschustiere und 25 Rentiere gesehen. Der fehlende
Mornellregenpfeifer konnte meinen Glückszustand nicht mindern,
zumal wir die Art 1996 gesehen hatten, als wir eine ganz andere Tour
mit Hans durch den Dovrefjell-Nationalpark gelaufen sind. Damals wanderten
wir abseits des Wassers, ohne von den Seen Kenntnis erlangt zu haben,
während die heutige Tour zu großen Teilen entlang der Wasserläufe
verlief. Beide Male hinterließ die Landschaft einen sehr kargen
Eindruck, aber diesmal genoss ich das Wasser als prägendes und
belebendes Element. Und falls ich mal wieder herkomme, würde
ich am Flussufer entlanglaufen, es wäre nur noch zu entscheiden,
an welchem Ufer, denn es gibt nur eine Brücke, und die ist ziemlich
weit vorn. Es war eine kluge Entscheidung von Hans, nicht dem ersten
Moschustier hinterherzulaufen, also nicht auf die Seite mit den Schneefeldern
zu gehen, aber dazu gehört sehr viel Erfahrung.
Vogelbeobachtungen waren angesichts der Nahrungsknappheit nicht zahlreich,
Goldregenpfeifer, Flussuferläufer und Wasseramsel zeigten sich
in wenigen Individuen, und erwartungsgemäß belebten auch
einige Wiesenpieper und Blaukehlchen an geeigneten Stellen die überwiegend
steinige Gebirgslandschaft.
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