Nordmazedonien und Nordgriechenland 11.-18.05.2019

 
Teil 3: Kerkini-See und versunkener Wald

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Der etwa 14 km lange, 5 km breite und bis zu 35 m tiefe Kerkini-See ist der drittgrößte Stausee Griechenlands. 1932 wurde zur Wasserstandsregulierung des Strimonas-Flusses ein Staudamm erbaut, wodurch später der Kerkini-See entstand. Im Februar wurden hier 44.000 Wasservögel gezählt, darunter sehr viele Rothalsgänse. Für den April seien niedrige Wasserständen und zahlreiche Flamingos typisch, welche im Mai bei regulär hohen Wasserständen fehlen. Der Staudamm befindet sich im Südosten des Sees in der Nähe der Ortschaft Lithotopos. Insbesondere am Übergang des Strimonas zum Kerkini-See hat sich im Laufe der Zeit ein riesiges, zusammenhängendes Sumpfland mit einer artenreichen Flora und Fauna entwickelt, weshalb der See inzwischen sowohl unter dem Schutz der RAMSAR-Konvention als auch des europäische NATURA-2000 Programms steht.
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Verteilt auf zwei dieser Boote fuhr unsere Gruppe zum versunkenen Auwald. Gleich während des Starts bei dem Ort Kerkini auf der Westseite des Stausees schlug das Fotografenherz höher. Die  Flussseeschwalben waren an nahe vorbeifahrende Boote gewöhnt, mit dabei war ein schöner Nachtreiher. Seine weiß-kontrastierende Flügeloberseite zeigte er erst im Flug.

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Der Krauskopfpelikan ist Brutvogel am Kerkini-See, nachdem im Jahre 2002 erstmals eine Nistplattform errichtet wurde. Die Krauskopfpelikane (rechtes Bild) beginnen schon im Februar mit der Brut. Der für Stauseen typische schwankende Wasserspiegel würde Bruten auf flachen Inseln zerstören. Auf den mittleren Fotos sehen wir eine Holzinsel auf Stelzen und eine gewaltige Steininsel. Die Bootsführer wissen, wie nahe sie heranfahren können, ohne das Brutgeschäft und die Aufzucht der Jungen zu stören. 

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Die erst im April ankommenden Rosapelikane gehen wegen der längst besetzten Plattformen zunächst leer aus und besetzen natürliche Inseln. Dort sind sie wunderschön anzusehen. Zusätzlich hat man daneben eine gute Chance, andere Wasser- und Watvögel  zu erblicken. Bei uns waren dies z. B. Knäkenten, Heringsmöwen und Stelzenläufer.

13_IMG_9638_KerkiniSee_Loefflernest-Kormorane 14_IMG_9810_KerkiniSee_Loeffler-Kormorannest 15_IMG_KerkiniSee_9622_Loefflernest 16_IMG_9659_KerkiniSee_Loefflernest

Ein weiterer Höhepunkt war ein Löfflernest.  Bereits die Jungvögel tragen die markanten Schnäbel, wenn sie auch noch deutlich kürzer sind als beim Altvogel. Das hier gezeigte Löfflernest mit den recht großen Jungen befand sich in unmittelbarer Nähe zu Kormorannestern, was kaum verwundert, denn Kormorane dominierten ganz klar die gemischte Brutkolonie, welche sich auf viele kleine Inseln mit überstauten Bäumen verteilte.

17_P1180239_KerkiniSee_Brutkolonie-Mix 18_P1180305_KerkiniSee_Brutkolonie-Mix 19_IMG_9077_KerkiniSee_Schreiadler-Mix 20_P1170752_KerkiniSee_Schreiadler

Im Sommerhalbjahr 2013 zählten die Ornithologen am Kerkini-See 5.500 Kormorane, 650 Zwergscharben, 3.000 Rosapelikane, 500 Krauskopfpelikane, 1500 Seidenreiher, 250 Silberreiher und mehr als 300 Graureiher, 600 Paare Nachtreiher, 200 Paare Rallenreiher oder 120 Paare Löffler, um nur die größeren fischfressenden Vögel zu nennen. Etwa 300 Vogelarten werden im Jahresverlauf für den Kerkini ausgewiesen. Der Schreiadler (rechts auf 2 Bildern) ist Brutvogel.

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