Ecuador 19.10.-13.11.2015

 
Teil 6: Unterwegs im Andenhochland

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Die erste Reisestation der Gruppenreise war Otavalo. Das Hotel Las Palmeras ist von einem großen Garten umgeben, in welchem man Kolibris und andere Vögel beobachten kann. Sogar eine hoteleigene Vogelartenliste liegt in den Zimmern. Im nahegelegenen Kondorpark sollten wir "Zeugen einer Flugvorführung des imposanten Vogels" werden. Er hat eine Spannweite von bis zu 310 cm. Zu unserer Enttäuschung wurde der Andenkondor nicht zum Flug aufgefordert. Neben Greifvögeln wie dem Weißkopfseeadler, sie in Ecuador gar nicht vorkommen, wurden zum Glück auch einheimische Vögel präsentiert. So ist der Aguja [Geranoaetus melanoleucus], auf deutsch auch Blaubussard oder Kordillerenadler genannt, eine hierzulande verbreitete Greifvogelart aus der Unterfamilie der Bussardartigen. Ich sah ihn außer bei der Flugvorführung auch wildlebend: zuerst an der Kraterlagune Cuicocha und später im Cajas-Nationalpark. Ein touristischer Höhepunkt war natürlich der Besuch des Äquatormonuments, wo auch unser erstes Gruppenbild entstand.
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In der Hauptstadt Quito besuchten wir im Rahmen des Sozialprojekts „Escuela Fiscal de Educación Especial y Rehabilitación“ eine Schule und anschließend die Altstadt.  Mit einem Abstecher auf Quitos Aussichtsberg Panecillo („das Brötchen“) rundeten wir unsere City Tour ab. Dort hat man einen wunderbaren Überblick  in alle Richtungen. Besonders beeindruckten mich die an den Berg gebauten Häuser und Schluchten, die mitten durch die Stadt verlaufen.
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Die nun folgenden Bilder entstanden zeitlich nach der Regenwaldexpedition zwischen Coca und Guayaquil. Wir passierten viele Dörfer, im linken Bild ist Zuckerrohr zu sehen. Ein eindrucksvoller Spaziergang führte uns zur „Pailón del Diablo“ (Teufelspfanne). Über Stufen und Felsspalten kann man sich mehr oder weniger nach oben wagen und die atemberaubenden Blicke und Geräusche des 80 Meter hohen Wasserfalls auf sich wirken lassen. Unsere Bus-Route führte an mehreren Vulkanen vorbei. Einmal konnten wir erleben, wie die Aktivität aufloderte und zeitweise Asche ausgeschleudert wurde.
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Auf dem Weg von Riobamba zum Chimborazo veränderte sich die Landschaft zunächst langsam. Unterwegs erblickten wir Vikunjas [Vicugna vicugna] und Alpakas [Vicugna pacos], welche beide der Familie der Kamele zugeordnet werden. Dabei zählt das Vikunja als Wildform, während das Alpaka domestiziert ist und vorwiegend der Wolle wegen genutzt wird. Da Vikunjas, Alpakas, Lamas und Guanakos untereinander fruchtbar sind, lässt sich die Abstammung der Haustierformen trotz DNA-Analyse nicht mit letzter Sicherheit nachvollziehen.
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Im Nationalpark Chimborazo angekommen, fuhren wir mit dem Bus zur Carelle Hütte auf 4.800 Metern und wir schickten uns an, zu Fuß die 5.000 Höhenmeter zu erreichen. Außer Carlos war noch niemand von uns so weit oben und er hatte uns zuvor eingewiesen, was es alles zu beachten gibt. Jeder fand sein eigenes Tempo für die anvisierten 200 Höhenmeter. Dabei hatte Kerstin das Glück, fast über einen Rotbauch-Höhenläufer [Attagis gayi] zu stolpern. Ich selbst habe während der Wanderung keine Tiere gesehen. Auf dem Bus-Parkplatz hatte ein Kolibripärchen sein Nest unterm Dach der Carelle Hütte. Außerdem machte sich dort eine andere Gruppe zum Radfahren bereit. Später sahen wir sie die Straße hinunter rollen.
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Während der langen Busfahrt nach Cuenca sahen wir abwechslungsreiche Landschaften. Die wechselten Motive verlockten immer wieder zum Versuch, trotz schneller Fahrt und Fensterspiegelung den Fotoapparat zu strapazieren.
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Auch diese Schnappschüsse entstanden im rollenden Bus. Es handelt sich um vier verschiedene Orte, deren Namen ich nicht kenne. Am Abend sollte unser Hotel Victoria im kolonialen Zentrum von Cuenca erreicht werden.
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In Cuenca blieben wir zwei Nächte. Somit hatten wir einen ganzen Tag zur Verfügung. Dieser war randvoll ausgefüllt mit Besichtigungen und eigenen Erkundungen. Im Teil 5 des Berichtes hatte ich 5 Bilder Marktszenen gewidmet! Cuenca war eine Überraschung, die vom nahegelegenen Cajas-Nationalpark noch übertroffen wurde. Diesen besuchten wir am Folgetag auf dem Weg nach Guayaquil. "Mit seinen mehr als 230 Lagunen und der typischen saftig-grünen Páramolandschaft gehört das Schutzgebiet zu den schönsten seiner Art im gesamten Andenraum" wurde es in unserem Programm charakterisiert. Wie ich später erfuhr, ist der Páramo eine Vegetationsform der Tropen in den Höhenlagen der Gebirge, typisch für die südamerikanischen Anden. Er kommt oberhalb der Baumgrenze zwischen ca. 3200 und 4.800 m über NN im feuchtem Klima vor. Jörg und ich ließen uns vom außergewöhnlichen Ambiente begeistern, welches uns entfernt an schottische Schönheiten erinnerte. Punktuell gelangen auch Tierbeobachtungen. Ein Pärchen der Schwarzkopfruderente [Oxyura jamaicensis] mit Jungvögeln waren nach der Gruppe von 7 Moschusenten auf einer Sandbank im Amazonasgebiet die bisher einzigen Enten, die ich überhaupt auf dieser Reise sah. Einen Erlebniswert hatte auch der gänzlich blau gefärbte seltene Meisenpitpit [Xenodacnis parina]. In Ecuador kommt er nur punktuell vor, das renomierte Vogelbuch von Ridgely und Greenfield beschreibt seine Verbreitung als "very local" mainly on Los Cajas.

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Jede Nuance des Cajas-Nationalparkes ist sehenswert und faszinierend. - Lassen wir die Bilder sprechen.
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Der Kontrast zwischen dem Cajas-Nationalpark und der Millionenstadt Guayaquil konnte größer nicht sein. Bei einem kurzen Stadtrundgang durchs Zentrum kamen wir überraschend in den Leguanpark “Parque de las Iguanas“, wo wir eine leichte Vorahnung von Galapagos bekamen. Frei lebende Leguane wurden hier gefüttert und es lohnte sich, nach Vögeln Ausschau zu halten. Der Blassfußtöpfer [Furnarius leucopus] spazierte über den Rasen, eine für mich völlig neue Spezies. Während der Besichtigung von Bauwerken war es gerade noch hell genug, um mit dem Fernglas lärmende Guayaquilsittiche [Aratinga erythrogenys] zu identifizieren, die ihre Artzugehörigkeit durch die einzigartigen roten Köpfe verrieten. Damit waren es 83 auf Artniveau bestimmte Vogelarten auf dem Festland-Teil der Gruppenreise, davon 51 Arten im Amazonasgebiet. Die unbestimmten Papageien, Tauben usw. sind natürlich nicht mitgezählt und in der Vogelliste auch nicht erwähnt. Da ich am Vorabend von Galapagos nicht mit Tierfotos gerechnet hatte, fehlte die entsprechende Fotoausrüstung beim Stadtrundgang. Mit leichtem Gepäck genoss ich den Blick vom Cerro Santa Ana und das Lichtermeer. Welch eine Erlebnisfülle! Schon am nächsten Morgen sollte unser letzter Reisebaustein "Galapagos" beginnen..

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