Schottland 18.6.-10.7.2011
3. Woche:
Kylesku
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Malerisch am Loch Glencoul gelegen konnten wir direkt vor unserem Ferienhaus in Kylesku Sterntaucher beobachten. Den winzigen Ort findet man auf der Karte an einer Verzweigung dreier "Lochs" mit Verbindung zum Meer. Wegen der Brücke entlang der A894 sind Touren in fast alle Richtungen möglich. Direkt von Kylesku aus bzw. von der gegenüberliegenden Seite konnte ich mit Spektiv das rege Treiben auf einer vorgelagerten Insel beobachten. Die Flussseeschwalbenkolonie war ständig mit dem Füttern der Jungvögel beschäftigt, bei den Seehunden ging es eher ruhig zu. Verschiedene Möwen , Austernfischer und Flussuferläufer ergänzten das Artenspektrum auf der Insel.
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Gleich am Tag nach unserer Ankunft zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite. Zwar hatten wir schon ein Bad am steinigen Ufer der Ferienwohnung genommen, wetterbedingt lockten aber Strände im Norden. Der fotografisch reizvolle Friedhof von Balnakei liegt direkt am weitläufigen strukturreichen Strand mit Gezeiteneinfluss. Die auffälligsten Vögel waren Austernfischer und Lachmöwen. Etwas weiter östlich bei Durness lockte uns ein bezaubernder Badestrand in die kühlen Fluten. In der Touristinformation Durness machte ein fest installierter Live-view-Beobachtungsplatz vom Papageitaucher neugierig. Ein davor platziertes Schild bat leider um Entschuldigung, dass in diesem Jahr nichts übertragen wird. Später erfuhren wir, dass es sich nicht um technische Gründe handelt. Am Vogelfelsen konnten hinter der lebenswichtigen Absperrung (3. Foto von links) die üblichen Arten beobachtet werden. Gedränge herrschte bei den Trottellummen.
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In einem einführenden Vortrag hatte ein Vertreter der Naturwacht erzählt, dass die Zahl der Papageitaucher in den letzten Jahren steil abgefallen ist. Enttäuscht suchte ich mit dem Spektiv wenigstens einzelne Papageitaucher und konnte mich zumindest über vier Individuen freuen. Im Vergleich zu unseren Erlebnissen mit Papageitauchern auf der norwegischen Vogelinsel Runde war das gar nichts. Das Innere der Insel wartete mit Überraschungen auf. Die Skua war nirgendwo zu übersehen, in einem Binnensee war sie um die Mittagszeit sogar massenhaft vertreten, ein Foto zeigt einen kleinen Eindruck. Bis zu 40 Artgenossen nahmen gleichzeitig ein Bad. Aber es ging nicht immer friedlich zu.
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Der Knüller war die Beobachtung zweier Schottischer Moorschneehühner, deren Köpfe nur hin und wieder aus dem hohen Gras hervorragten. Die Art hatte ich nach der beschwerlichen Tour durch das Rannoch Moor nicht ein weiteres Mal zu sehen gehofft. Nun ließen sich auf Handa zwei Tiere längere Zeit vom Weg aus digiskopieren. Mal sah man das Männchen, mal das Weibchen und auch mal beide zusammen (Bildfolge ändern!). Möglicherweise blieben Junge in der Vegetation verborgen. Auf dem Rückweg zur Fähre sah ich nochmals für einen kurzen Moment nur fünf Meter neben mir einen weiteren Moorschneehahn frei stehend in einer Lücke zwischen blühendem Heidekraut, aber so schnell hatte ich keinen Fotoapparat zur Hand. Ich genoss den Augenblick, während Jörg wenig später ein Foto schoss (rechts). Inzwischen war der Hahn zu Fuß in der Deckung halb verschwunden.
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Das Ardvreck-Castle am Loch Assynt auf dem Festland (rechtes Bild) war als Sehenswürdigkeit ausgewiesen. Eingebettet in eine attraktive Umgebung erwies es sich von allen Seiten als tolles Fotomotiv und mit seinen strukturreichen kiesigen Stränden als Gelegenheit zur Vogelbeobachtung. Direkt neben der A894 gelegen, bot sich bei mehreren Ausflügen ein Stopp an.
Einkaufen und tanken taten wir in Lochinver. Von hier aus erkundeten wir die südlich gelegene schroffe Küstenlandschaft, welche uns teilweise an die schwedische Schärenküste erinnerte. Fotografisches Vergnügen bereiteten uns die hier gezeigten flechten- und blumenbewachsenen Gesteine.
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Auf derselben Tour sahen wir den Einfluss der Gezeiten in Buchten und entdeckten hier und da Vögel, über die im Zusatzteil 4 mehr zu erfahren ist. Auch die küstenferner gelegenen Gebiete mit ihren krummen Bäumen verbreiteten nordisches Flair, welches durch Wind und Regen noch verstärkt wurde. Lochinver steuerten wir noch ein zweites Mal auf der Bergroute an. Dabei entstanden das rechte Foto und die unten stehende Bildleiste.
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Andre, unser Lodge-Vermieter kannte unsere Interessen und hatte uns die Rundfahrt empfohlen. Er sagte, über die A894+A837 bräuchte man eine halbe Stunde nach Lochinver, über die einspurige Straße im Norden müsste man hingegen zwei Stunden einplanen, die sich jedoch lohnen. Wir brauchten 6 bis 7 Stunden! Nicht nur, weil wir die bergige Route häufig im ersten oder zweiten Gang fahren und anderen Autofahrern ausweichen mussten, vielmehr legten wir zahlreiche Foto-Stopps in spektakulärer Landschaft ein. Die Gelegenheit, an der Classhnessie Bay windgeschützt im klaren und fast stillen Atlantikwasser zu schwimmen, ließen wir uns auch nicht entgehen.
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Wir querten winzige Ortschaften, das linke Bild zeigt ein ortstypisches Anwesen. Das uns schon vertraute südlich Kylesku gelegene Loch Assynt mit seiner Inselgruppe ließ uns auf dem Rückweg zur Lodge wiederholt zum Fotoapparat greifen. An der herben Schönheit im Umfeld unserer letzten Ferienwohnung konnten wir uns nicht satt sehen. Dieses vielseitige Fleckchen Erde lohnt auf jeden Fall einen nochmaligen Besuch.
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